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Belohnungen

 

Das heutige Thema beschäftigt mich schon seit geraumer Zeit. Ich habe oft mit Freunden darüber gesprochen und diskutiert – das Thema „Belohnung“. Genauer gesagt darum, wieso viele eingesetzte Belohnungen einen gegenteiligen Effekt haben oder negative Auswirkungen. Daher die Anfangsfrage: Wieso belohnen wir uns überhaupt? Belohnung steht doch eigentlich dafür, sich selbst etwas Gutes zu tun für etwas Erreichtes, etwas Geschafftes, etwas Erledigtes….ist das nur dann so, wenn diese Tätigkeit eine ist, bei der ich froh bin wenn sie vorbei ist? Oder erleben wir das geprägt werden in der Kindheit, wenn wir für das Zeugnis, für gute Noten oder eine andere Leistung belohnt worden sind?

 

„Wenn ich die Diät durchgehalten habe, belohne ich mich mit einem Stück Torte.“

„Wenn diese Arbeit erledigt ist, gönne ich mir eine Zigarette.“

 

Wer teilt in „Gut“ und „Böse“ ein?

Die Grundsatzfrage: Wieso sind manche Belohnungen „gut“ und manche „schlecht“. Wenn man sich am Ende eines anstrengenden Tages in die Badewanne legt wird niemand etwas störendes daran finden. Bei Zigaretten, Energy Drinks, Drogen oder Alkohol sieht es wahrscheinlich anders aus! Aber wo ist hier die Grenze – allgemein und bei jedem von uns persönlich? Wie steht es mit Essen oder Fernsehen als Belohnung? Und wieso belohnt man sich im Falle von Essen öfter mit Süßem/Fettigem/Salzigem als mit einer Gemüsepfanne? Oder beim Fernsehen eher mit Trash als mit einer Dokumentation?

 

Was könnte noch dahinterstecken?

Oder braucht man bestimmte Dinge um runterzukommen? Ein Glas Wein um das Hirn etwas auszuschalten? Oder zehn? Kommen wir mit den vielen Eindrücken rund um uns herum nicht mehr anders zurecht? Oder machen wirklich so viele von uns Dinge, die sie ungern tun?

Viele wissen insgeheim, dass ihr Leben, und vielleicht auch die Welt, nicht so ist wie sie es gerne hätten. Sich das einzugestehen, ist kein einfacher Prozess, weil es meistens bedeutet, sich mit seinen eigenen Lebensvorstellungen und Glaubenssätzen auseinanderzusetzen. Auch die Konfrontation mit dem Umfeld, wenn man einen neuen Weg einschlägt, ist nicht zu unterschätzen.

 

Leider ist in vielen von uns verankert, dass beispielsweise „Arbeit“ ein notwendiges Übel ist und das es nur dann Arbeit ist, wenn es uns nicht allzu viel Spass macht. Daher fällt es auch vielen schwer, ihr Herzensprojekt in Angriff zu nehmen, aus dem Gefühl heraus, man kann doch mit dem was wirklich Freude macht nicht seinen Lebensunterhalt verdienen….schade, denn ich denke genau andersherum. Wenn ich etwas wirklich von Herzen mache und voll dahinterstehe dann  kann es eigentlich kaum danebengehen!

 

Was tun?

Ich kann nur empfehlen, beobachte dich selbst und versuche, herauszufinden, ob du auch in einem Verhalten gefangen bist, das du gerne ändern würdest? Schadest du dir durch deine Belohnungen wirklich selbst? Was könntest du ändern? Fang am besten mit den Dingen an, die dir am leichtesten fallen. Und nicht zu viel auf einmal :-)

 

Wie belohne ich mich?

Ich habe lange Zeit viel Party gemacht, dazu unzählige Red Bull getrunken um Tage „durchzustehen“. Als wirkliche Belohnung sehe ich das nicht, mehr als Betäubung, um mir nicht einzugestehen, dass mein Leben nicht so war wie ich es gerne gehabt hätte. Aber auch nicht konkret sagen konnte wie ich mir mein Leben wünsche. Belohnungen habe ich mir in Form von unnötigem Shoppen und Essen gegönnt.

 

Ich habe vieles geändert, manches über Nacht und manches über einen langen Zeitraum. Dabei waren Ernährung, Lebensstil, Arbeit und auch Freunde.

Ich tappe auch heute noch immer wieder in die Belohnungsfalle. Ich sehe es als Hinweise - mich den Themen, die bei mir noch offen sind, zu stellen. Ob man damit jemals durch ist? Ich glaube nicht, aber ich glaube, man kann ganz schön weit kommen :-)

 

Fazit

Ich plädiere hier nicht dafür, dass man nie wieder etwas trinken oder etwas Süßes essen sollte! Und dass da jedes Mal eine bahnbrechende Erkenntnis dahintersteckt. Die Frage ist, ob ich diese Dinge genieße oder brauche? Das macht meiner Meinung nach den großen Unterschied!

 

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