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Neues ausprobieren

Ich möchte heute gerne darüber schreiben, was es einem bringen kann, wenn man Neues in sein Leben lässt. Neu können eine Unternehmung, ein Hobby, ein neues Lokal, neue Menschen, ein neuer Job, eine neue Ernährungsform und vieles mehr sein!

 

Mir ist das Thema deshalb ein Anliegen, weil viele liebe Leute die ich kenne, sich nichts Neues (zu)trauen. Mir ist klar, dass es ganz unterschiedliche Charakterzüge gibt und das es nicht schadet zu wissen, was am nächsten Tag auf einen zukommt, daran ist nichts verkehrt! Mir geht es in diesem Artikel eher darum, nichts Neues zu machen, weil man Angst davor hat oder sich nicht traut. Das finde ich schade und deshalb möchte ich das Thema heute ins Bewusstsein holen!

 

Welche Arten von Angst können dahinterstecken?

 

Egal ob in persönlichen Gesprächen oder was ich über Dritte so höre, folgende Sätze häufen sich:

 

·        Wie schaut denn das aus, wenn ich das mache?

 

·        Ich kann das ja eh nicht

 

·        Alleine trau ich mich dort nicht hin

 

Schade, denn ich kann nur sagen, es ist Balsam für die Seele und ein Booster fürs Selbstbewusstsein, wenn man diese Ängste überwindet. Gleichzeitig wird die Hemmschwelle für weitere Unternehmungen runtergesetzt. Im Gegenteil dazu kann es natürlich immer schwieriger sein, sich in neue Situationen zu begeben, je länger man es nicht gemacht hat.

 

1.          Wie schaut denn das aus?

 

Meistens hängt da noch etwas dran…mit meinem Alter, mit meiner Figur,…

 

Die Angst, wie es aussehen könnte und was sich andere denken könnten ist in unserer Welt leider weit verbreitet…unauffällig bleiben um jeden Preis – schade, denn dadurch verzichtet man, für einen möglicherweise erweckten Eindruck bei Personen, die man nicht kennt, auf neue Erfahrungen. Vielen von uns ist es so wichtig, wie wir nach außen hin wirken, dem Äußeren wird so viel Beachtung geschenkt wie nie zuvor. Viel stärker als das perfekte Aussehen wirken doch Authentizität, Persönlichkeit und Ausstrahlung!

 

Ich finde es beeindruckend und motivierend, wenn ich von einer fitten älteren Dame höre, wie schön es gerade in Brasilien war, wie gerne sie tanzt oder welchen neuen Kurs sie gerade belegt hat. Und die das genießt anstelle sich zu fragen, ob sie verschroben oder verrückt wirkt. Oder ob sich jemand denkt, sie sei zu alt für diese Dinge.

 

2.         Ich kann das ja eh nicht

 

Wenn man sich selbst stark unter Leistungsdruck stellt und alles perfekt machen möchte, kann es passieren, dass man nur noch Dinge angeht, von denen man weiß, dass man sie perfekt machen kann. Und sich an andere gar nicht mehr ran traut.

 

Oder aber man will gerne mit dem Kopf durch die Wand und nimmt sich viel zu wenig Zeit. Dieser Typ bin ich! Man nimmt sich schön vor: ab morgen, ja da werde ich alles ganz anders machen! Und dann bleibt in Gedanken kein Stein auf dem anderen! Kein Zucker mehr, jeden Tag Morgensport, jeden Tag meditieren und Algensaft trinken :-) kein Wunder, wenn man sich dabei selbst überfordert! Und nach einigen solchen Versuchen sinkt das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und man traut sich immer weniger zu – willkommen in der Spirale. Daher ist es gut zu erkennen, welcher Typ man ist. Es gibt Menschen, die einen harten Einschnitt brauchen um Änderungen zu leben. Und genauso auch die, die lieber eines nach dem anderen ändern! Und sich selbst realistische Ziele setzen!

 

3.         Ich traue mich das nicht alleine

 

Diese Angst abzulegen, wirkt wahre Wunder! Ich hab mich vor 15 Jahren nie getraut, alleine einen Sportkurs zu besuchen. Jetzt überleg ich da nicht lange, packe meine Sachen und los geht’s! Und ich gehe oft genug an neue Orte, zu neuen Sportarten und kenne dort niemanden. Meistens plaudere ich schon beim Umziehen mit einer netten Person :-) Es gibt aber auch Situationen, in denen ich immer noch kneife…dazu unten mehr.

 

Natürlich soll das nicht heißen, dass man alles alleine machen soll, es ist nichts gegen eine Partnerschaft, einen intakten Freundes- und/oder Bekanntenkreis zu sagen, ich sehe es eher als schöne Erweiterung, dass ich eben auch mit mir selbst gerne Qualitätszeit verbringen (kann).

 

Was bringt es mir, etwas Neues zu versuchen?

 

Selbstbewusstsein, Unabhängigkeit, mitunter auch neue Erkenntnisse über sich selbst….wenn ich alleine unterwegs bin, bin ich viel offener als in bekannter Gesellschaft. Ich kann aber auch ohne Absprachen entscheiden, wie lange ich wo bleibe.

 

Ich habe auch schon Selbstversuche bereut, man muss ja nicht das schwerste am Anfang machen. Z.b. eher mal alleine ins Kino gehen als alleine zu einem Konzert. Oder lieber alleine in einen Sportkurs als gleich auf Urlaub fahren. Auch beim Alleingang-Urlaub kann ich mir aussuchen, ob ich in einer fixen Gruppe reisen möchte (z.b. Surf-Camp, Reisegruppe, Yoga-Urlaub) oder ob ich komplett alleine losziehe. Man kann sich auch dabei mal alleine fühlen, aber mal ehrlich, das kann man in Gruppen auch.

 

Freude oder Herausforderung?

 

Man kann dieses Thema natürlich von 2 Seiten angehen! Es gibt die Dinge, die man wirklich gerne machen möchte, sich aber nicht traut. Und andererseits Dinge, vor denen man sich fürchtet, die man aber trotzdem gerne ausprobieren möchte. Oder auch unbegründete Ängste, denen man sich stellen möchte!

 

Wie oben schon erwähnt, habe ich meine Angst, alleine zum Sport zu gehen, leicht überwinden können und genieße das jetzt richtig.

Es gibt aber auch Dinge vor denen ich mich nach wie fürchte: Eine Sache, vor der ich mich fürchte, wird sich für viele von euch lächerlich anhören, aber ich habe panische Angst vor der Geisterbahn. Ich bin noch nie damit gefahren, auch als Kind nicht. Ich bin schon so im Alltag unglaublich schreckhaft. Silvesterknaller, Horrorfilme, Thriller – ich erschrecke mich wahnsinnig. Solche Filme schaue ich einfach nicht mehr, ich kann mich aber noch an Kinobesuche erinnern, bei denen ich mich so erschrocken habe, dass die ganze Sitzreihe zwangsläufig mit mir mitgezuckt hat…ich hasse diese Schreckmomente. Ich weiß natürlich, dass mir in der Geisterbahn nichts passieren kann, die Angst ist aber trotzdem da.

Und es gibt Dinge, die ich mehrmals alleine versucht habe, die mir aber keinen Spaß gemacht haben - bei mir sind das Konzerte! Und das ist ok, ich zwinge mich da nicht und gehe einfach mit Freunden! 

 

Fazit

 

Natürlich kann es Überwindung kosten. Und oft auch Zeit! Man stößt dabei vielleicht mit sich selbst zusammen und auch mit seinem eigenen Schubladen-Denken, was zu einem passt und was nicht. Gut, dass das nicht in Stein gemeißelt ist!

 

Du kannst auch die 10 Minuten Challenge machen und jeden Tag für 10 Minuten etwas Neues versuchen. Ob du dann Haie füttern gehst oder strickst bleibt dir überlassen :-) keines ist besser als das andere :-)

 

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