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Innen und außen

Ich habe das Gefühl, der Wunsch meinen Körper und mein Aussehen anzunehmen, so wie es ist, ist natürlich auf mein Äußeres bezogen. Beobachtet habe ich bei mir, dass „innere“ und „äußere“ Entwicklungsschritte, z.B. aufgearbeitete oder bewusst gewordene Sachen und Themen, meist Hand in Hand gehen. Das heißt, wenn mir ein Thema, das ich immer schon mit mir herum schleppe, dann plötzlich klar wird, sei es eine automatisierte Verhaltensweise, die ich von meiner Familie übernommen habe und die nicht zu mir passt, eine Eigenschaft, die ich nicht mag aber die trotzdem da ist und sich nicht einfach wegdrücken lässt. Wenn ich damit dann arbeite, mir was klar wird und ich das Thema für mich löse oder annehme, dann habe ich ja wieder einen Teil in mir integriert oder geheilt. Und diese Teile machen es mir dann leichter in Bezug auf mein Aussehen und dieses zu akzeptieren. Das finde ich total logisch. 

 

Gleichzeitig gibt es aber auch Aussehens Merkmale an deren Annahme ich direkt arbeite. Das sind oft die, über die ich viele Witze gehört habe, die so ganz anders sind als das was mir als erstrebenswert vorgesetzt wurde. Da haben sich wahrscheinlich gezielte Sprüche festgebrannt, die auch mal verarbeitet werden müssen  - und dann ist es auch wieder innerlich. Als ich noch in der Essstörung war, habe ich mich sehr getrennt wahrgenommen und hätte nie gedacht, dass das Streben nach dem perfekten Körper mit meiner inneren Unsicherheit zu tun hat…

 

Was ich damit sagen will, ich denke, wenn ich mich wirklich mit meinem Körper wohlfühlen will und mein Aussehen so akzeptieren wie es ist, dann ist das ein tiefer innerer Prozess. So eine tiefe innere Selbstannahme, die die Basis ist für alles Weitere ist und die auch beinhaltet, dass ich nicht nur den Status Quo akzeptiere sondern auch die Veränderungen, die mein Aussehen durchlaufen wird, egal ob durch Zu-oder Abnahme oder den Alterungsprozess. Ich glaube, wenn man diese tiefe Annahme schon als Kind mitbekommt, dann ist man auch immuner gegenüber Schönheitsidealen (natürlich auch je nach Umfeld, wie es dann später in Schule und Job und anderen Gemeinschaften läuft).

 

Wie siehst du das? Wie sind deine Erfahrungen?

 

 

PS: heute merke ich, ich bin aktuell in der Zyklusphase, in der ich mir mit Ausdruck und Wörtern viel schwerer tu als sonst :-)

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