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Schönheitsideale - warum ist es so schwer, sich davon zu lösen?

Ja, diese Frage hat mich beschäftigt…wenn man doch ganz genau weiß, dass man einem unerreichbaren Ideal nachläuft, mit dem man unterbewusst hofft, andere Wünsche zu erfüllen. Warum ist es dann trotzdem so schwer, sich wirklich davon zu lösen?

 

Ein paar Ideen

 

1.    Eine unangenehme, aber bekannte Situation ist uns lieber als eine bekannte. Diäthalten mag zwar unangenehm sein, aber man kennt sich aus, weiß wie es läuft. Aber was passiert, wenn du dich wirklich endgültig von dem Verhalten löst? Nicht mehr zählst, wiegst, weglässt? Nimmst du zu? Oder ab? Wie fühlst du dich dann? Das sind große Unbekannte

 

2.    Unser Unterbewusstsein ist voll von Bildern und es dauert einige Zeit, bis sich die Wahrnehmung verändert à hier kann es helfen, sich ganz bewusst einen diversen Feed z.B.auf Instagram einzurichten

 

3.    Auch wenn sich unsere Einstellung und Wahrnehmung ändert, vieles in der Welt funktioniert noch so wie vorher: „Nur schlank ist schön“, „ungeschminkt=ungepflegt“, „dick=faul“ à das Schöne ist, es ändert sich was und es werden immer mehr, die nicht mehr mitmachen wollen

 

4.    Die Alltagssprache ist voll von Idealen geprägt, normalgewichtige Frauen lehnen einen 2.Stück Kuchen immer noch mit einem Hinweis auf „Linie halten“ ab, fragen ihre Freundinnen, ob „sie das mit ihrer Figur tragen können“ – das brennt sich schon bei Kindern ein

 

5.    Begründete Angst vor Außenreaktionen, wenn man sich vom Ideal entfernt, z.b. wenn man zunimmt. Da kann man sich oft wirklich einiges anhören.

 

6.    Angst und Eifersucht, nicht so begehrenswert zu sein wie andere

 

7.    Ständige Vergleiche untergraben das Selbstbewusstsein, man findet ja immer jemanden, der dem Ideal eher entspricht

 

8.    Angst vor dem Neufinden, wer bin ich denn eigentlich, wenn man sich bisher hauptsächlich über das Aussehen definiert hat

 

9.    Angst vor „Folgewirkungen“. Wenn man das Ideal hinter sich lässt, auf welche Dinge, an die man immer geglaubt oder sich gehalten hat, kommt man vielleicht noch drauf und will man das wirklich?

 

 

Fällt dir noch was ein? Welche Punkte könntest du dir vorstellen, welche nicht?

 

 

Mein Tipp: Immer wieder in kleinen Schritten zu einem Punkt, mit dem du dich gerade noch wohlfühlst. Nur weil man etwas erkannt hat, heißt es noch nicht, dass du sofort auf allen Ebenen mitziehen kannst oder musst. Du musst niemandem etwas beweisen, und wenn du dich z.b. ungeschminkt komplett unwohl fühlst, musst du dich nicht ungeschminkt auf eine Riesenparty zwingen! Wenn du dich richtig vor einer Zunahme fürchtest, lass die Essensregeln Stück für Stück los!

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