Hilferufe können bewusst, unbewusst oder auch aus einer Mischung von Bewusstem und Unbewusstem abgesetzt werden. Sie können miniklein oder riesengroß sein. Warum darauf nicht reagiert wird, kann am nicht sehen wollen liegen oder tatsächlich daran, dass die andere Person den Hilfeschrei gar nicht als solchen erkennt.
Mein deutlichster Hilfeschrei, der mir selbst damals gar nicht bewusst war, war eine Glatze, die ich mir mit 15 geschert habe. Für meine Eltern hat es eindeutig zu meiner auch sonst extrem ausgeprägten Pubertät gezählt, mit bunten Haaren, Lügen und komplettem Rückzug. Angesprochen hat mich niemand, wie es mir geht oder warum ich das gemacht habe.
Später waren meine Hilferufe nicht mehr so deutlich zu erkennen, mir selbst aber bewusster. Ich habe, wenn ich wollte, dass sich jemand um mich sorgt, gerade in Partnerschaften, nicht mehr oder nur ganz knapp auf Nachrichten geantwortet oder mein Handy abgeschaltet und gehofft, mein Partner würde genau in dieser Zeit anrufen. Für mich, in meiner Welt, war das eindeutig, dass das heißt: „es geht mir nicht gut, bitte hilf mir“. Rational ist es das für das Gegenüber natürlich nicht gewesen und es hat auch nie „funktioniert“.
Ich habe gelernt, dass andere Menschen keine Gedanken lesen können und dass ich ganz deutlich sagen muss, was ich brauche. Für mich war es immer so offensichtlich und klar, nur ist ja niemand anderer ich. Klare Kommunikation ist mir anfangs wahnsinnig schwer gefallen – nun ist es schon Normalität.
Wenn ich selbst an toten Punkten war und gemerkt habe, ich brauche Hilfe von außen und ich komme da alleine nicht weiter, die Hürde ist zu hoch, dann habe ich mir da insofern Unterstützung geholt, indem ich mich mit jemandem beratschlagt habe, was gerade das Richtige für mich sein könnte. Ohne ihm dadurch die Verantwortung zu übertragen. Hilfe zur Hilfe sozusagen J
Kennst du Hilfeschreie von dir selbst? Sind sie dir bewusst? Was erhoffst du dir davon?
Wenn du Unterstützung brauchst, wende dich gerne an mich!
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