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Eingeteiltes Essen

Mir hat das früher echt Stress gemacht, wenn ich spontan Besuch bekommen habe und dann das Gefühl hatte, ich sollte etwas zu essen anbieten oder meine „Essenszeit“ war. Auch wenn jemand bei mir kosten wollte, hat mich das gestresst, beides weil mein Essen komplett eingeteilt hab und mich bemüht hab, ja nicht mehr zuhause zu haben als ich essen „durfte“.

 

Ich glaube, es kommt daher, dass auch bei mir zuhause immer genau nach Rezept und genauso eingekauft wurde – ich habe es dann noch extremer gemacht und an die Essstörung angepasst.

 

Meist hab ich schon am Sonntag für die kommende Woche einen Essensplan festgelegt oder allerspätestens am  Vortag beschlossen, was ich genau wann esse – dementsprechend habe ich auch eingekauft. Also genau ein Stück davon, zwei Stück davon, alles abgezählt, alles fix. Mich haben Haushalte, z.b. meiner Partner oder von Freundinnen oft verunsichert, wenn es da einfach Essen gab, alles Mögliche und quasi daneben „gelebt“ wurde, z.b. noch Schokolade von Ostern im November zu haben, das war für mich undenkbar. Weil das bei mir nie vorgekommen ist – weil ich ja nur das zuhause haben wollte, was ich auch gerade essen durfte. Deshalb habe ich auch nach Essattacken, wenn etwas übrig geblieben ist, extremen Stress gehabt, und wollte dass die Sachen möglichst schnell weg sind.

 

Bei mir hat es aufgehört, als ich die absolute Kontrolle aufgeben konnte und vor allem, als ich entschieden habe, NICHT auf Zucker zu verzichten – das hat das extreme Verhalten davor sehr beeinflusst, weil ich permanent mit Verboten in der Zukunft (quasi immer ab morgen) gelebt habe. Diese Verbote in der Zukunft haben mich im Jetzt immer unheimlich gestresst.

 

 

Vertrau dir und deinem Körper! Du weißt genau, was du brauchst. Lass dich nicht von Regeln und gut/schlecht leiten. Du bist wertvoll, egal was du wiegst!

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